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DYNAMITE #77

The Nelsons - Songs About Hope, Anger And Passion
Wertung: 4 von 5 Sterne

Wer mag bodenständigen, handgemachten Rock'n'Roll, wer steht auf rotzigen Punk? Diejenigen, die jetzt nicht zweimal die Hand gehoben haben, können getrost aufhören zu lesen. Alle anderen dürfen sich auf ein ehrliches Stück Handarbeit der Tübinger Jungs freuen. Schweißtreibend, mitreißend, simply butt-kickin'! In knapp 32 Minuten wird hier fleißig gearbeitet und der Funke springt ziemlich schnell über. Diese Scheibe kann man beruhigt auf jeder Party laufen lassen, sei es zum Aufwärmen oder zu späterer Stunde. Die Band hält ihren Stil durch und überrascht zwischendurch mit einer Prise Ska oder Andeutungen aus dem Country-Fach. Man kann blind in das Ding reinhören und weiß gleich, wo es langgeht. Für das gezielte Ansteuern empfehlen sich "I've Got A Fire" oder "Tomorrow Unknown". Dass sie auch anders könnten, wenn sie denn wollten, beweisen The Nelsons mit "Coming Back", bei dem es zur Abwechslung mal etwas ruhiger zugeht. Die meiste Zeit wollen sie das aber gar nicht und das ist auch gut so. Damit bescheren sie uns ein Album mit zwölf Songs, die direkt auf diese gehen.

[JH]


OX-FANZINE #100

THE NELSONS - Songs About Hope, Anger And Passion
Wertung: 7/10

Aaaah ... Nachschub von THE NELSONS, deren Demo mir letztes jahr schon sehr gut gefallen hat. Erfrischend altmodischer Punkrock mit einem gelegentlichen Schuss Melancholie á la SOCIAL DISTORTION. Der Geruch von Kneipe, kaltem Rauch und Bierpfütze ist immer noch wahrzunehmen - sehr gut, da hat sich seit dem Demo nichts geändert. Und die Hymne "Keep on running" geht richtig gut ins Ohr. Allerdings fallen die langsamen Songs auf der neuen Scheibe im Vergleich zu den schnelleren doch ziemlich ab - da fehlt für meinen Geschmack noch der Druck, den eben auch eine Ballade braucht ("Called to be a rebel"). Und ab und an übertreiben es THE NELSONS textlich ein wenig mit den "I'm a lonesome outsider"-Floskeln, ein bisschen mehr thematische Abwechslung wäre hier nicht schlecht. Das "Ich gegen den Rest der Welt"-Ding hat man einfach mittlerweile schon viel zu oft gehört und wird daher schnell langweilig. Das trübt aber den Gesamteindruck nur wenig, so dass es bei einem ordentlichen Albumdebüt bleibt, das gut als Soundtrack für den Genuss von ein, zwei, drei Bieren taugt. Freunde von THE CLASH oder SOCIAL DISTORTION dürfen hier ruhig mal reinhören.

[Hannes Baral]


PLASTIC BOMB Nummer 78

The Nelsons - Songs About Hope, Anger And Passion

Die NELSONS aus Tübingen sind Grenzgänger. Sie mögen Punkrock, und sie mögen Rock´n´Roll. Zum Glück muss man sich für keins der beiden Genres exklusiv entscheiden, denn sie lassen sich vortrefflich miteinander kombinieren. Ein bisschen Country ist auch dabei. Soweit, so solide. Die NELSONS gehören zu den Bands, die man in Clubs und Kneipen gerne mitnimmt, während man auf den Hauptact wartet. Zwar werden hope, anger und passion nicht im Übermaß verschwendet, aber die 12 Songs dürften vielen Punk´n´Roll-Freaks ´ne angenehme Zeit bescheren. Das ist alles sehr bodenständig und geerdet. Wenn die NELSONS behaupten sie wären von MC5 und den STOOGES beeinflusst, dann glaub man ihnen das ohne zögern.

[Micha]


USELESS FANZINE

THE NELSONS – songs about hope, anger and passion
(Eigenproduktion)

Seit 2006 spielen THE NELSONS als Trio zusammen. Die Jungs kommen aus Süddeutschland. Nach einigen Demoversuchen legen sie nun erstes Album im Selbstverlag vor. Sie bezeichnen ihre Musik als Punkrock flavoured Rock`n Roll. Auf dem Album sind 12 Stücke, die zusammen 32 Minuten dauern. Die Scheibe wird mit dem punkigen Rockabilly “Call Out Boy“ eröffnet. So als ob die STRAY CATS mit den CLASH zusammen spielten.

In den Songs verarbeiten THE NELSONS unterschiedliche Musikstile und hören sich doch nicht beliebig an. So eröffnet der dritte Song “Long Way Down“ als typischer Countryrocker und der fünfte Song “Tomorrow Unknown“ ist Ska beeinflusst und erinnert an die späten Clash. Das ganze Album geht in Richtung SOCIAL DISTORTION, besonders die Texte. Der einsame Held gegen die böse Welt. Aber die verschiedenen musikalischen Einflüsse werden von den NELSONS zu ihrer ganz eigenen Oldschool Musik verarbeitet. Ein hörenswertes Debütalbum, das besonders den Freunden von CLASH, POGUES und SOCIAL D gefallen wird.

[Uwe Bräutigam]


CRAZY UNITED

The Nelsons – songs about hope, anger and passion
Note: 3

Ich kann mir nicht helfen, irgendwie kommt mir die Stimme des Tübinger Trios bekannt vor, aber leider bekomme ich die Stimme nicht zugeordnet. Egal, Fakt ist, dass die Jungs hier mit ihrem ersten vollständigen Tonträger in den Startlöchern stehen und nach zwei Ep´s ein recht solides Album zusammen gespielt haben. Mit einer unterhaltsamen Mischung aus Punkrock und Rock´n´Roll, zuzüglich einem kleinen Schuss Country gibt es 12 Songs, die auch schon mal an dem Stil von Social Distortion kratzen wie beim Song „Coming Back“. Bei der Mischung liegt mir natürlich der Begriff Punk´n´Roll auf der Zunge, aber das würde eigentlich fast eher auf einen Irrweg führen. The Nelsons lassen es da generell etwas gemächlicher angehen als das was man normalerweise unter Punk´n´Roll versteht. Die Jungs geben auch hin und wieder Gas, allerdings auf einem entspannten Niveau. Kein zu wildes Geknüppel oder Gerotze, sondern angenehmes Songwriting trifft auf gefühlvoll in Geschwindigkeit gebrachte Punkrocksongs mit der ein oder anderen eigenen Prägung. Dazu gehört unter anderem der countrylastige Song „Long Way Down“ sowie „Lonely And Deserted“, der mit einem hängenbleibenden Refrain bestückt ist. Bei „Tomorrow Unknown“ scheuen sich die Schwaben nicht den ein oder anderen Off-Beat mit einfließen zu lassen und so kann man ihnen definitiv ein gewisses Maß an Abwechslung attestieren. Wer auf der Suche nach etwas ganz neuem ist, der wird mit dem Album wahrscheinlich nicht unbedingt zufriedengestellt, aber wer mal wieder eine recht runde Punkrockplatte mit einem leichten Rock´n´Roll-Einfluss hören möchte, wird von den Jungs sicherlich nicht schlecht bedient. Kurz würde ich sagen, ist den Nelsons hier eine nette solide Scheibe mit einem angenehmen Unterhaltungsfaktor gelungen, die das Genre zwar nicht neu erfindet, aber dennoch angenehm rein geht. Ach ja und zum Ende des Reviews weiß ich auch an wen mich der Sänger erinnert. Die Stimme geht stark in die Richtung der Eastside Boys, deren Sänger ein ähnlich einprägsames Organ hat.

[Daniel]


BIERSCHINKEN.NET

The Nelsons: Songs About Hope, Anger And Passion

Altmodischer Punkrock'n'Roll weht mit frischem Wind um die Ecke. Die Nelsons klingen nach bodenständigen, ehrlichen Punkrock mit einer kleinen Tolle Rock'n'Roll ohne dabei das Rad neu zu erfinden, wobei ich bei den ersten Tönen des Openers unweigerlich an ZZ Top denken musste.

Die Stimme des Sängers haut mich jetzt nicht vom Hocker, fügt sich aber dem Soundgerüst und will halt hier und da klingen wie Mike Ness. Kann mir die Band sehr gut in einem kleinen, total verrauchten Laden vorstellen in dem die Leute mit der Kippe im Maul und dem Bier in der Hand ausgelassen Pogo tanzen.

Bei Songs wie "Keep on running" oder "Called to be a rebel" könnte man auch meinen, dass Social Distortion Pate gestanden haben, das sehr tanzbare "Tomorrow Unknown" erinnert eher an einen gewissen Joe Strummer und Konsorten. Alleine was mir fehlt ist der Druck des Gesamtsounds. Nicht, dass die 12 Songs nicht super Laune machen auf ein paar Tassen Bier im Freien bei gutem Wetter aber das gewisse Etwas fehlt mir dann halt doch. Trotz Allem ein ehrliches, unverfälschtes Album und ich glaube die Jungs klingen live genau so wie hier auf dem Silberling! 1:1, ohne Nachbesserung, Verzierung oder unnötigen 8-stimmigen Chören. Wenn das Trio aus dem Süden mal in unseren Gewässern fischt, dann werde ich auf jeden Fall versuchen mir die mal anzuschauen.

Anspieltipps; Keep on running, Called to be a rebel, Tomorrow Unknown

[Härp]


UGLY PUNK

THE NELSONS – SONGS ABOUT HOPE, ANGER AND PASSION

Rock’n'Roll – das haben sich THE NELSONS groß auf ihre Fahne geschrieben und frönen diesem bereits seit 2006 gemeinsam. Nun präsentieren die Tübinger ihr erstes komplettes Album, welches sich nahtlos an ihre EP aus dem Jahr 2010 anschließt.

Selbstverständlich stellt der Rock’n'Roll das Hauptelement der Musik dar, aber man hört auch deutliche Einflüsse aus dem traditionellen Punkrock heraus. Schnörkellos und direkt, aber auch recht abwechslungsreich gestaltet sich das Programm des Trios und schafft es auch Emotion und Nachdenklichkeit auf angenehme Weise zu verarbeiten. Textlich sind die Grenzen da schon enger gesteckt. Vornehmlich geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, um Wut auf die Welt, Hoffnung & Leidenschaft, aber auch etwas Weltschmerz findet Platz. Für mich sind die Texte allerdings etwas zu allgemein gehalten. Da könnte man manches Mal schon etwas konkreter werden. Nichts desto Trotz ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. Ein bisschen Kritik muss auch noch am Sound geübt werden. Zwar hat man eine schön raue, schmutzige Kante mit dem passenden Kneipenfeeling hin bekommen, aber ab und an fehlt doch etwas der Druck in der Aufnahme.

Mit ihrem ersten Longplayer haben THE NELSONS zwölf fetzige und variable Punk’n'Roll-Songs auf den Zuhörer los gelassen, bei denen es wirklich nicht viel zu mäkeln gibt. Aufgesetztes Pathos sucht man hier glücklicher Weise vergebens, findet dafür aber ehrliche Rock-Musik, die aus dem Herzen kommt.

[Mirko]


UNDERDOG FANZINE

THE NELSONS “Songs about hope, anger and passion”

Körperliche und emotionale Wahrnehmung stehen bei den Nelsons in einem unmittelbaren Zusammenhang. Im Schweiße ihres Angesichtes toben sich die Rock and Roller in der Garage aus, bewegen sich mit Hüftschwung und Luftsprung, ziehen den Mundwinkel hoch, schnauben wie ein Pferd nach einem langen Ausritt und geben sich Mühe, in der kranken Welt ein wenig Licht und Feuer zu bringen. Dabei benötigen THE NELSONS keine Feuerzeugromantik, no class oder style, sondern leisten mit einem hohen körperlichen Einsatz einen Beitrag für die rebellische Jugend, die sich allein gelassen fühlt, lonely and deserted, und auf dem Weg nach unten alles daran setzt, sich zwischen Himmel und Hölle für den Käfig zu entscheiden, der die Abenteuer stark begrenzt. Wer Hindernisse überwinden will, muss diese auszuweichen lernen und ein motorisches Geschick an den Tag legen. THE NELSONS sind vorbereitet und manchmal neben der (Gesangs-)Spur, finden aber immer wieder einen Weg aus dem Käfig, springen, bücken, boxen sich durch den Rhythmus und beweisen eine Kondition für eigene Bewegungsstärken, die das Spielprinzip vom Keller Rock and Roll bestimmen und suchen einen stimmungsvollen Ausweg: I was looking for some freedom and not a live long of regrets. Der Teamgeist stimmt.

[Gentlefred]




OX-FANZINE #94

The Nelsons - Riot, Baby!
Wertung: 7/10

Da ist doch glatt mal wieder eine Band aus meiner Heimatstadt Tübingen total an mir vorbeigegangen. Wow, die sind gut! Als Einflüsse nennen sie THE CLASH, STIFF LITTLE FINGERS und Johnny Cash. Das kommt hin.

Wobei für meinen Geschmack noch ein bisschen mehr Pfeffer in den Topf darf. Sprich: Mehr Dreck. Durch mehr Zerre bei der Gitarre zum Beispiel. Das wäre aber auch schon mein einziger Kritikpunkt.

Unterm Strich hat das Trio hier eine richtig gute Demo-CD mit sechs überzeugenden Songs abgeliefert, die Lust auf mehr machen. Besonders gelungen der Song „New church“, der auf positive Weise nach Irish Pub klingt.

Vielseitiger Rock’n’Roll mit guten Melodien und einem Schuss Punkrock für Leute, die auf oben genannte Bands stehen. Ich muss mir die Band unbedingt bei einem ihrer kommenden Auftritte angucken.

[Hannes Baral]


PLASTIC BOMB

The Nelsons - Riot, Baby!

Wenn man den ganz frühen Amipunk mit etwas Rock´n´Roll kreuzt, dann kann man durchaus in Tübingen landen. Denn von dort stammt die Band THE NELSONS. Die 6 Songs der CD klingen sehr bodenständig, erdig, viel Midtempo, ohne Bombast und fette Produktion. Nett, passabel, mit guten Momenten. In der Gesamtheit aber nur durchschnittlich, weil die Songs es nichts schaffen aus der Masse hervorzustechen. Dafür fehlt ein eigener Charakter. "New church" gefällt mir sehr gut, weil hier eine weibliche Stimme den Gesang ergänzt und die Western-Gitarre wunderbar im Vordergrund platziert wurde. Die CD geht unterm Strich ok, schafft es aber nicht etwas Bleibendes zu schaffen.

[Micha]





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